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Plötzlich Studentin. Wie die Philosophie meinen Alltag und vor allem meinen Verstand bereichert…

  • Autorenbild: Antonia
    Antonia
  • 28. Jan. 2019
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. März 2019

Wer oft wie ich den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, könnte es mit einem Wechsel der Perspektive bzw. frischem Input versuchen


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Als damals alle studiert haben, musste ich das natürlich auch. Und auch genau das, das damals alle studiert haben, nämlich BWL. Jetzt bin ich eher kein kaufmännischer Typ (ein Blick in meinen Schuh-und Handtaschenschrank spricht Bände zum Thema Altersvorsorge bzw. sparen), hat aber ganz schön lang gedauert, bis ich das rausgefunden habe.

Nachdem ich das Studium abgebrochen und meinen Lebensweg in die kreative Richtung gelenkt hab (ja, ja, hab dann noch eine Menge Abschlüsse gemacht, aber halt nix mit Kosten- und Leistungsrechnung) gings los: Tag ein Tag aus kreativen Irrsinn ausspucken. Versteht mich nicht falsch, ich liebte und liebe meine Jobs, jeden einzelnen davon, immer schon. Nur: meine Angst, dass mir irgendwann nix mehr einfallen würde, wuchs ganz leise. Dazu kam es zwar in all den Jahren Gott sei Dank niemals (manches war vielleicht toller als anderes, das schon…), trotzdem hab ich immer den Gedanken mit mir rumgetragen, irgendwann mal was nur für meinen Verstand zu machen, auch mal wieder was reinzufüllen. Und letztes Jahr war es soweit: Ich hab mich für Philosophie an der Berliner FU als Gasthörerin eingetragen, praktischerweise quasi gleich nebenan.


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Und ich kann Euch sagen, so beschwingt und glücklich, wie ich immer Montags aus der Vorlesung (Lecture) stolpere, bin ich selten. Klar hilft natürlich total, dass es bei mir um nix geht: keine Scheine müssen geschrieben werden, keine Tandems, nur der Input, den die sehr fähige Professorin von sich gibt verstanden und verdaut werden. Diese Grundlagen der theoretischen Philosophie von Platon über Descartes bis Schopenhauer und natürlich Kant fordern mich (apriori Urteile?), helfen bei der Kindererziehung (probiere die eine oder andere Theorie immer gleich abends an unserem Kind aus), liefern Bomben-Gesprächsthemen (und zwar sowohl für Geschäftspartner als auch für Freudinnenabende… über den Kleidungsstil meiner Kommilitonen schweigen wir an dieser Stelle) und, und das an erster Stelle: sind eine stetige Inspiration.

Und es ist total zufriedenstellend zu sehen, dass ich, wenns richtig schwierig wird, nicht die einzige Dumme bzw. Überforderte im Saal bin - der Typ vor mir (Dreadlocks), spielt dann immer Computerspiele, die Mädels (künstliche Fingernägel) neben mir whatsappen, ich schweife zu möglichen Abendessensvarianten. Ab und zu schreibt die Professorin am nächsten Tag, wir dürfen Fragen zum Stoff per email stellen, weil sie das Gefühl hatte, vielleicht nicht alles schlüssig erklärt zu haben… wo hat man das sonst noch, dass Chefs von sich aus eventuelle Missleistung zugeben und Hilfe anbieten.

So war es für mich auf jeden Fall die goldrichtige Entscheidung, in meinem Alter nochmal etwas von Null auf zu hören, - jetzt sind ja grad Semesterferien, im April gehts weiter - dann mit der praktischen Philosophie… klingt praktisch. Freu mich schon drauf.

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